Liebe Leser, haben Sie sich je gefragt, was 60 Mio. Euro, Geodaten und ein Verlag gemeinsam haben? Die Antwort ist einfach: diese E-Mail. Zum einen haben wir wieder eine schöne Story über Dinge, die schief laufen, zum anderen stellen wir ein neues Projekt vor: den Blog eines renommierten deutschen Verlages. Und wir haben natürlich wieder einen spannenden Insider-Tipp: Wir zeigen, wie sich mit Geodaten von Google und Co. die Usability und der Mehrwert einer Website massiv steigern lässt.
Und – trommelwirbel – wir haben eine großartige Ankündigung zu machen. In der nächsten Ausgabe der Zeitschrift "brand eins" erscheint ein Artikel von uns. Das Heft mit Schwerpunktthema „Umsonst“ gibt es ab dem 26.05. in den Geschäften.
So, dann mal husch, husch die Bilder dieser E-Mail erlauben, denn das schreiende Äffchen ist so süß. Und ja, der Text ist auch ganz spannend. Viel Spaß beim Lesen.
Autsch, 60.000.000 Euro in den Sand gesetzt.
Wie heißt es so schön: "Die kochen auch nur mit Wasser". Daher schmunzelt man als kleinere Digitalagentur dann doch, wenn den ganz Großen Pannen passieren, die uns nicht passieren würden.
Long Story short. Das Arbeitsamt bzw. die Bundesagentur für Arbeit nutzt verschiedene technische Systeme zur Verwaltung. Ein schlauer Optimierer denkt sich dann natürlich: "Hey, lass mal vereinheitlichen, ein Zugriff für alle Systeme".
Clever gedacht, also los geht's und ab in die Umsetzung. Es wird eine neue Software gebaut, die auf alle Systeme zugreifen kann, um die Arbeit zu vereinfachen. Kostenpunkt ca. 60 Mio. Euro. Das entspricht in etwa dem doppelten Bruttoinlandsprodukt des kleinen Inselstaats Tuvalu (de.wikipedia.org/wiki/Tuvalu).
Nun hat beim Formulieren der Anforderungen an das System wohl irgendwer nicht aufgepasst und eine wichtige Anforderung vergessen. Eines dieser sogenannte Requirements ist es, die Kontonummer einer Person im System ändern zu können. Das System kann das aber nicht. Hoppla. Und jetzt? Das System wurde wieder abgeschafft und alles läuft wie früher. Also 60 Mio. Euro weg, weil Kontonummern nicht geändert werden konnten.
Hätte jemand vorher sich etwas mehr mit dem Thema Requirements Engeneering befasst und sich mit der Idee der agilen Softwareentwicklung beschäftigt, wäre das wohl nicht passiert. Oder die 10.000 Einwohner von Tuvalu hätten zwei Jahre lang nicht arbeiten müssen.
Den Originalartikel von T3N zum Themen gibt's hier: t3n.de/news/bundesagentur-fuer-arbeit-software-796431
Die Kiepe - der neue Blog für den Kiepenheuer & Witsch Verlag (KiWi)
Und? Neues Projekt am Start? Klar. Vor einigen Wochen haben wir den neuen Blog des Kiepenheuer & Witsch Verlag (KiWi) online gebracht. Schlankes modernes Design, cooler Look und ein ziemlich einmaliges Logo. Mit diesem Ansatz bekommt die digitale Kommunikation von KiWi ein neues Gesicht, mit dem es sich auch vor einem großen Platzhirschen wie dem S. Fischer Verlag nicht verstecken muss. Das finden nicht nur wir super, sondern auch andere und verleihen folgende Preise an uns:
- Special Kudos (CSS Design Awards)
- Star (CSS Winner)
Hier geht's zum neuen KiWi Blog "Die Kiepe": www.kiwi-verlag.de/blog
Die Vermessung der Welt. Danke, Google.
Nein, es geht natürlich nicht um den gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann, sondern um den cleveren Einsatz von Geo-Daten mit Hilfe von Google.
In einem Projekt, dass wir aktuell entwickeln, werden Adressen von besonderen Orten bereitgestellt, Orten, an denen Menschen mit Behinderung, in diesem Fall gehörlose oder schwerhörige Menschen, besondere Unterstützung erhalten. Der Umfang der Adressliste beträgt ungefähr 2.500 Einträge.
Jetzt wäre es natürlich schön, wenn wir dem User nicht nur sagen können, welche Orte es gibt, sondern auch, wie weit diese von ihm entfernt sind. Schließlich legt man 10km noch gerne zurück, bei 300km hört der Spaß aber auf. Wie macht man das nun?
Ganz einfach, Google hilft.
Google stellt eine sogenannte Geo-Coding API bereit. Also eine Schnittstelle, die Ortsinformationen wie Adressen in Geo-Daten umwandelt. Aus
Frankfurt Innenstadt
wird dann
50° 6' 55.58'' Nord / 8° 40' 48.11'' Ost
50.1154400 / 8.6800310
Und jetzt wird es spannend. Dank einer Formel mit Sinus, Cosinus und allen Alpträumen von Mathe-Schülern der 11. Klasse lässt sich nun die Entfernung von zwei Punkten berechnen. Das müssen wir zum Glück nicht per Hand machen, sondern lassen es den Server übernehmen. Wir ermitteln also erst den Standort des Users und berechnen danach die Entfernung zwischen ihm und jeder einzelnen der 2.500 Adressen. Für diese haben wir die Geodaten schon vorab bestimmt.
Und das ist der Effekt
Das Ergebnis ist nun eine Liste, die nach Entfernung sortiert ist und dem User die Entfernung zum eigenen Standort direkt anzeigt. So wird ihm das Suchen in einer Karte oder das Herausfinden der Entfernung erspart. Schön, einfach, schnell. Alles im Sinne der Usability.
Gibt es sowas ähnliches zu sehen?
Wer die Technologie im Einsatz sehen will, kann sich die Website von Max Raabe & Palastorchester ansehen. Hier haben wir diese Technologie bereits im Einsatz, um die Entfernung von Konzertortstätten zum jeweiligen Wohnort zu berechnen.
Und by the way: Google und andere Anbieter wie zum Beispiel Open Street Map stellen die Daten weitestgehend kostenlos zur Verfügung.
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