Digitalagentur helllicht · April 2025 in Expertise
Ein Website-Relaunch ist für viele Unternehmen ein Meilenstein: Es geht um Markenpositionierung, Sichtbarkeit, Performance und oft auch um interne Prozesse.
Doch trotz hoher Ansprüche geraten solche Projekte schnell ins Stocken. Das liegt nur selten an der Technologie – und noch seltener am Design. Viel häufiger fehlt es zu Beginn an einem gemeinsamen Verständnis darüber, was die Website leisten soll, wie sie aufgebaut ist, wer welche Verantwortlichkeiten hat und wie all das zusammenhängt.
Eine gemeinsame Grundlage
Welche Ziele verfolgen wir mit der Website? Wer sind die Nutzer:innen und welche Erwartungen bringen sie mit? Was sollen Besucher:innen der Website verstehen, fühlen oder tun? Welche Rolle spielt die Seite in der Gesamtkommunikation des Unternehmens? Und dann: Welche Phasen durchläuft das Projekt? Wer ist wann für welchen Part verantwortlich? Und welche Abhängigkeiten gibt es? Das alles sind Fragen, die zu Beginn eines Web-Projekts geklärt sein sollten.
Die Erfahrung zeigt: Je komplexer ein Webprojekt ist, desto entscheidender ist es, zu Beginn eine gemeinsame Grundlage zu schaffen. Klarheit über Ziele, Rollen, Inhalte und Story ist der Schlüssel, damit aus Anforderungen ein strategisch durchdachtes digitales Erlebnis wird. Als Digitalagentur mit Fokus auf Website-Konzeption und digitale Markenführung haben wir ein Modell entwickelt, das genau an dieser Stelle ansetzt.
Ein Modell, das Struktur schafft – und Orientierung gibt
Das von uns entwickelte Modell ordnet Webprojekte entlang von drei zentralen Dimensionen: Kontext, Funktion und Emotion. Diese drei Bereiche definieren die User Experience und sind in jedem Projekt relevant – unabhängig von Branche oder Umfang.

Mit Kontext meinen wir den Aufbau der Seite, etwa ihre Architektur, die Sitemap und das Navigationskonzept. Die funktionelle Dimension rückt hingegen die Technologie in den Fokus, d.h. das CMS, Schnittstellen, Interaktivität und die Performance der Seite. Der dritte Aspekt ist die Emotion: Hier geht es um Design, Ästhetik, Inhalte und den Auftritt der jeweiligen Marke.
Diese drei Ebenen greifen ineinander – und werden durch ein übergeordnetes Element verbunden: die Story. Sie ist die strategische Klammer, die alles zusammenhält. Die Story ist nicht bloß ein Textbaustein, sondern die zentrale Erzählung über das Unternehmen, seine Haltung, sein Angebot. Sie zieht sich durch Aufbau, Inhalt, Design und Funktionen – und sorgt dafür, dass aus Einzelteilen ein konsistentes Nutzerer:innenerlebnis entsteht.
Story first: Was Websites wirklich relevant macht.
In Web-Projekten wiederholt sich häufig der immer gleiche Ablauf: Es wird ein neues Design entwickelt, Inhalte werden überarbeitet, ein technisches Upgrade steht an. Doch oft fehlt dabei die entscheidende Frage: Was will die Website eigentlich erzählen?
Bei helllicht nennen wir das „Story first“ – und das ist weit mehr als ein methodischer Ansatz. Es ist ein Perspektivwechsel. Denn wer mit der Story beginnt, hat eine klare Basis, an der sich alle weiteren Entscheidungen ausrichten lassen. Inhalte bekommen eine Richtung, Design einen Zweck, Technologie eine Funktion.
Eine klare Story sorgt dafür, dass Inhalte nicht nur gut klingen, sondern Wirkung entfalten. Sie schafft Orientierung für alle Beteiligten – intern wie extern – und sorgt für Kohärenz im Projektverlauf. Und sie hilft, Entscheidungen schneller und sicherer zu treffen, weil immer klar ist, worauf alles einzahlt und was erzählt werden soll.
Unser Modell in der Praxis
Unser Modell kommt immer dann zum Einsatz, wenn in einem Projekt mehrere Geschäftsbereiche, externe Agenturen oder andere Stakeholder koordiniert werden müssen. Es hilft uns dabei, die unterschiedlichen Erwartungen und Anforderungen zu strukturieren, Verantwortlichkeiten zu klären und die inhaltliche Klammer zu definieren. Auch in kleineren Projekten mit nur einer Schnittstelle ist es hilfreich, um Klarheit zu gewinnen.
Das Ergebnis ist ein spürbar effizienterer Prozess. Die Abstimmung verläuft zielgerichtet, Entscheidungen können schneller getroffen werden – weil alle Beteiligten sich auf eine gemeinsame Grundlage stützen konnten. Statt sich in Detaildiskussionen zu verlieren, entsteht Raum für die wirklich wichtigen Fragen: Welche Inhalte sind relevant? Welche Funktionen schaffen Mehrwert? Wie wirkt die Website als Teil der Marke?
Wer Wirkung will, braucht Klarheit.
Ein Relaunch ist keine rein operative Aufgabe. Es geht nicht darum, eine „neue Website zu bauen“ – sondern darum, digitale Kommunikation wirksamer zu gestalten. Dafür braucht es mehr als eine schöne Oberfläche oder ein performantes CMS. Es braucht ein klares Zielbild, das alle Beteiligten teilen – von der Geschäftsführung über das Marketing bis zur Entwicklung.
Unser Modell schafft die Grundlage dafür. Es sorgt für Struktur, ohne Prozesse zu verkomplizieren. Es macht aus Annahmen Klarheit. Und es stellt sicher, dass alle Perspektiven berücksichtigt werden – von der Zielgruppe bis zur technischen Umsetzung. Die Erfahrung zeigt: Projekte, die auf dieser Grundlage starten, laufen nicht nur reibungsloser – sie liefern auch bessere Ergebnisse. Denn am Ende zählt nicht, was alles möglich ist – sondern was wirklich wirkt.
Interview mit Lena Sponring, Digitalstrategin bei helllicht

Lena, wie kam es zur Entwicklung des Modells?
„In einem komplexen Kundenprojekt wurde an einem Punkt sehr deutlich, dass wir einen strukturierten Rahmen brauchen, um alle beteiligten Personen und Agenturen zusammenzubringen. Die Sichtweisen waren unterschiedlich, die Anforderungen vielschichtig – und es fehlte ein gemeinsamer Nenner. Aber ohne eine gemeinsame Vision wird es schwierig.“
Was leistete das Modell im Projektverlauf?
„Am Anfang jedes Projekts müssen wir ein gemeinsames Verständnis entwickeln: Was greift wie ineinander? Wo liegen welche Verantwortlichkeiten? Wer ist wann in der Hol- und/oder der Bringschuld? Unser Modell schafft genau diesen Bezugsrahmen. Es macht deutlich, wie Kontext, Technologie und Emotion zusammenhängen – und dass alle drei auf die Story einzahlen. Das hilft nicht nur bei der inhaltlichen Konzeption, sondern auch in der Abstimmung zwischen Teams, Agenturen und Entscheider:innen.“
Was ist deiner Meinung nach der größte Hebel bei der erfolgreichen Umsetzung von Webprojekten?
„Auf jeden Fall die Klarheit. Wenn wir zu Beginn eine gemeinsame Vision und klare Prozesse etablieren, vermeiden wir Missverständnisse, sparen Zeit und erhöhen die Qualität der Ergebnisse.“