Die Macht des Magazins

Anwendungsszenarien für Online-Magazine

Nicolai Goschin · Oktober 2014 in Expertise

Der heiße Scheiß von damals

Dieser Artikel gehört zu unserem Frühwerk, das bedeutet: Damals waren die beschriebenen Sachverhalte aktuell, jetzt haben sie wahrscheinlich schon etwas Staub angesetzt.

"App-Stores sind tot." Das zumindest behauptete das Magazin Business Punk in seiner März-Ausgabe und berief sich dabei auf eine SAP-Studie. Diese behauptet, dass die Hälfte aller Apps nicht ein einziges Mal heruntergeladen werden. Warum gießen wir weiterhin guten Content alternativlos in Apps, statt uns auf besser passende Formate zu besinnen?

Laut Studie sind vor allem Apps, die nicht einfach zu finden sind, zum Beispiel weil sie in den Suchergebnissen von Stores weit hinten gelistet werden, von dem genannten Phänomen betroffen. Doch wenn App-Stores vom Aussterben bedroht sind und die Hälfte aller Apps niemals zum Einsatz kommt, was sind die Alternativen?

Von Bezahlsystemen, Multimedia und Local Storage

Ein Grund für die Nutzung von Apps für Magazin-Inhalte liegt in den einfachen Bezahlsystemen für kostenpflichtige Magazin-Apps, denn iApp Purchases und Co. machen sowohl Nutzern als auch Anbietern das Leben angenehm einfach. Doch die wenigsten Magazin-Apps sind kostenpflichtig und nehmen wir diese einmal aus der Gesamtrechnung, müssen wir uns fragen, welche Gründe es für die ungezählten kostenlosen Magazin-Angebote gibt.

Da wären zum einen die viel gepriesenen Multimedia-Inhalte. Angeblich machen es Magazin-Apps besonders einfach, zum Content passende Videos und Bildergalerien einzubinden. Zwar ist dieses Argument generell nicht von der Hand zu weisen, allerdings muss hinterfragt werden, welche Magazin-Apps, von leuchtenden Beispielen wie dem Redbull-Magazin „The Red Bulletin“ einmal abgesehen, dieses Potenzial aus Video und Bild auch wirklich ausschöpfen. Sicher die wenigsten.

Bleibt noch das dritte und letzte Argument: Lokaler Speicher. Verfechter der Magazin-Apps betonen gerne, dass User auch in Situationen konsumieren möchten, in denen kein Internet verfügbar ist. Und natürlich haben sie mit dieser Argumentation vollkommen recht. Aber: Wie hoch ist der Anteil dieser sehr speziellen Anwendungsszenarien im Bezug auf die Gesamtheit aller Nutzer?

Verschwindend gering: Niemand muss heute mehr auf Informationen verzichten, nur weil er gerade Urlaub am Strand macht. In unserer digitalisierten Welt haben wir nur noch wenige Flecken auf der Landkarte, an dem wirklich gar keine Internet-Verbindung zur Verfügung steht. Und selbst für diese seltenen Fälle gibt es überzeugende Lösungen wie „Local Storage“ oder das ePub-Format für E-Reader, die das Konsumieren ganz ohne Netz erlauben.

Reichweite, Reichweite, Reichweite

Den Faktoren Bezahlmodell, Multimedia und lokaler Speicher steht ein gigantisches Argument gegenüber, welches deutlich für die (Wieder-) Entdeckung des Online-Magazins im Web spricht: Reichweite.

Das Ziel von Content sollte immer sein, eine möglichst große Gruppe von Nutzern zu erreichen. Umso widersinniger scheint es aus Sicht des Publishers, dass Inhalte exklusiv geschlossenen Gruppen wie iOS-Nutzern zur Verfügung gestellt werden, anstatt sich der gigantischen Nutzergruppe aller Internet-User zuzuwenden.

Online-Magazine in Form einer HTML-Website sind wesentlich näher am User und erlauben diesem unterschiedliche, auch wechselnde Nutzungsgewohnheiten. Der User wählt das Device, mit dem er gerne lesen möchte, selbst aus, anstatt an die starren Vorgaben einer App gefesselt zu sein: Abends auf der Couch mit dem iPad, morgens um sechs im Büro an einem Desktop PC und von unterwegs mit dem Blackberry.

Print-Feeling ins Web holen

Online-Magazine, die im Internet als HTML-Seiten verfügbar sind, vereinen das Beste aus Altem und Neuem, nämlich die Wertigkeit und die Relevanz klassischer Printmedien mit den neuen technischen Möglichkeiten des Web. Dank Responsive Webdesign und schlanken Content-Management-Systemen können spannende, erstklassige Inhalte einer großen Nutzergruppen zur Verfügung gestellt werden.

Dabei grenzen sich Online-Magazine klar von Blogs ab. Während letztere laufend publizieren, orientieren sich Magazine wie ihre Print-Äquivalente an Ausgaben, also periodischen Sammlungen von Inhalten. Die Inhalte einer Ausgabe ergeben in sich einen roten Faden und schaffen für den Leser ein Leseerlebnis, das über das von klassischen Blogs hinausgeht.

Zielgruppen

Generell kann beinahe jeder Content in einem Online-Magazin transportiert werden. Die Anwendungsszenarien sind dabei so vielfältig wie der Inhalt selbst: Ein Versicherer oder eine Krankenkasse kann ein Online-Magazin nutzen, um ein klassisches Kundenmagazin zu ersetzen oder zu erweitern. Eine Stiftung oder NGO kann das Magazin im Bereich Fundraising verwenden, um über erfolgreiche Projekte zu sprechen. Und auch wissenschaftliche Fachartikel lassen sich im Rahmen eines Magazins schön zusammenführen.

Doch nicht nur im B2C-Segment, sondern auch im B2B-Bereich gibt es erfolgversprechende Einsatzmöglichkeiten: Ein Online-Magazin kann eine ähnliche Ausrichtung wie ein Fachmagazin haben und sich beispielsweise ausschließlich an Ingenieure aus dem Bereich Automotive wenden, um aktuelle Trends und Entwicklungen vorzustellen.

Online-Magazine: Mehr als nur ‚nice-to-have‘

Die Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten für Online-Magazine sind so vielfältig und vielversprechend, dass es im modernen Mobile Web kaum ein besseres Medium zur Verbreitung von regelmäßig publiziertem, guten Content gibt. Gerade bei Reichweite und Usability liegt die Magazin-Variante deutlich vorn und sollte daher bei jeder Kommunikationsstrategie als Option in Betracht gezogen werden.

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